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In Gedanken versunken stand er am offenen Fenster
umzingelt von Häusern inmitten der Stadt
ich sah nur seinen Rücken und wusste,
dass er seine Gedanken vor mir verbergen wollte -
ich hätte die Sorgen in seinen Augen gesehen
seinen suchenden Blick,
um mir seine Lage zu erklären,
die auch mich betraf;
er dachte nach und schwieg -
Ich spürte die Anspannung in seinem Körper
die Schwere der Last auf seinen Schultern
das Hadern mit seinem Herzen, die Gefühle,
die gegen seinen Widerstand kämpften;
bleiben oder gehen, fragten die Stimmen
in seinem Herzen -
Ich spürte seinen Willen zum Aufbruch
doch Unentschlossenheit
und Mutlosigkeit hielten ihn zurück;
auch Ratlosigkeit -
Soll er an sich selbst denken,
mich mit den Worten, die in ihm gärten, verletzen,
danach vom schlechten Gewissen geplagt sein ...
Soll er Rücksicht nehmen, bei mir bleiben,
seine Unzufriedenheit verstecken
darauf hoffen, dass die Macht der Liebe
stärker ist ...
Soll er suchen und finden,
was von seiner Liebe übrig blieb
sie aufwärmen, sich an sie klammern,
vor Angst, sie ganz zu verlieren ...
Soll er mich trösten,
dass das Ende auch ein Neubeginn sein kann
für uns beide -
getrennte Wege auf gut Glück
frei sein, aufatmen, die Last abwerfen,
nach vorne blicken - niemals zurück ...
Doch er wusste nicht,
was richtig war - noch nicht;
sein Herz pochte zu stark,
seine Gefühle brauchten noch Zeit
und mehr Sicherheit,
dass er nichts bereute -
Doch der Keim des Aufbruchs
war in seinen Gedanken gesät,
die Zeit arbeitete für ihn
aber gegen mich - das spürte ich;
ich fragte ihn nicht, ich schwieg
ich sah nur seinen Rücken,
seine Gedanken waren stumme Worte
verletzend wie unsichtbare Schwerter
sie machten mir Angst -
Angst vor dem Ende der Liebe,
vor dem Verlust seiner Gefühle
Angst davor, ihn zu verlieren,
wenn er mich nicht mehr liebte ...
Die Stille und das Schweigen zwischen uns
sprachen lautlose Worte,
die man nur mit dem Herzen hören kann.
© Ida
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